Der Aal
Familie: Flussaale (Anguillidae)
Gattung: Flussaale (Anguilla) – Art: Europäischer Aal (Anguilla anguilla)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm, Rogner deutlich größer: 40 – 100 cm
Laichzeit: Spätwinter bis Frühling
Kennzeichen: Der Aal besitzt einen schlangenförmigen kräftigen Körper. Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden einen Flossensaum, die Bauchflossen fehlen. Die paarigen Brustflossen sitzen direkt hinter dem Kopf. Die kleinen ovalen Schuppen sind von einer dicken Schleimschicht bedeckt. Die Färbung ändert sich im Laufe der Entwicklung. Aale sind als Jungtiere farblos durchscheinend, später ist der Rücken graubraun bis dunkelgrün, Seiten und Bauch gelblich bis weiß. Zur Geschlechtsreife wird die Rückenfärbung dunkler, der Bauch silbrigweiß und die Augen vergrößern sich.
Lebensraum und Lebensweise: Nachtaktiver Bodenfisch, der sehr widerstandsfähig ist. Er ist in fast allen Arten von Still- und Fließgewässern vertreten. Geschmacks- und Geruchsorgane sind hervorragend ausgebildet. Aale (Blankaale) wandern zum Laichen 4.000-7.000 km stromabwärts bis in die Sargassosee (Westatlantik). Die geschlüpften Larven (Weidenblattlarven) lassen sich innerhalb von zwei bis drei Jahren vorwiegend von der Meeresströmung an die Küsten Europas und Nordafrikas treiben. Hier verwandeln sie sich zu den sogenannten Glasaalen. Die Mehrzahl der heranwachsenden Aale (Gelbaale) zieht wieder flussaufwärts, teils bis in die Oberläufe hinauf.
Nahrung: Es werden zwei Ökotypen mit unterschiedlichen Kopfformen und Ernährungsgewohnheiten unterschieden. Spitzkopfaale: Würmer, Schnecken, Kleinkrebse, und Insektenlarven; Breitkopfaale sind eher räuberisch und bevorzugen kleine Fische, Krebse und Amphibien.
Gefährdung: Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Fehlende Durchgängigkeit durch Wanderbarrieren. Aufgrund des länglichen Körperbaus sehr hohe Mortalität abwandernder Blankaale in den Turbinen der Wasserkraftanlagen. Wegfang der Glasaale an den Küsten Europas.